Bitterstoffarm, weichschalig, frohwüchsig

Trebatsch

Betriebsgelände der "Süßlupine"

Trebatsch

Kartenansicht Betriebsgelände der »Süßlupine« (Foto: Andreas Batke)

Bitterstoffarm, weichschalig, frohwüchsig

Saatzucht in Trebatsch

Einst stand hier die Wiege der weltweiten Süßlupinenneuzucht, wie Joachim Schützel erzählt. Er arbeitete von 1971 bis 2000 in Trebatsch, leitete die Saatzucht seit 1991. 1931 wird in Sabrodt, einem Ortsteil von Trebatsch, auf über 90 Hektar mit dem Anbau, der Züchtung und der Saatgutvermehrung von bitterstoffarmen, gelb blühenden Lupinen, den sogenannten Süßlupinen, begonnen. Diese schlagen drei Fliegen mit einer Klappe, da sie a) auf den kargen Sandböden im südlichen Brandenburg gut gedeihen, b) die Böden mit Stickstoff anreichern und somit fruchtbarer machen und c) anders als ihre bitteren Verwandten als eiweißreiche Futterpflanze verwendet werden können. Mit der Sorte »Weiko« kann in Trebatsch eine »bitterstoffarme, nichtplatzende, weichschalige, weißgesprenkelt samige, normal- und frohwüchsige« Lupine entwickelt werden. Während der Kriegszeit und in den Nachkriegsjahren werden ausschließlich Süßlupinen gezüchtet, bis die Saatzuchtstation 1949 als Teil des Volksguts Trebatsch der Deutschen Saatgutgesellschaft unterstellt wird. Am 21. März 1977 wird die Saatzuchtstation aus dem VEG Trebatsch herausgelöst und dem Volkseigenen Betrieb Saat- und Pflanzgut Frankfurt (Oder) zugeordnet. Der politischen Wende 1989 folgt eine typische Nachwendegeschichte mit Treuhand, Liquidation und mehreren Eigentümerwechseln. Zuletzt erwirbt 1999 die Groetzner Pflanzenzucht Gebäude, Flächen und alle Sortenrechte sowie noch vorhandenes Saatgut. Im Oktober 2004 geht die Firma in die Insolvenz. Seitdem steht die »Alte Saatzucht« leer.

Betriebsgelände der »Süßlupine«

Eingangstor zum Betriebsgelände der „Süßlupine“ in Trebatsch

Betriebsgelände der »Süßlupine«

Kartenansicht Eingangstor zum Betriebsgelände der »Süßlupine« in Trebatsch (Foto: Andreas Batke)