Mahlows im Glück

Wellmitz

Enten auf einer Wiese

Wellmitz

Kartenansicht »Bei uns kommt kein Vieh ins Haus!«, glaubte Hildegard Mahlow anfangs noch. Doch es kam anders. (Foto: Andreas Batke)

Mahlows im Glück

Was braucht man zum Glücklichsein? Eine Tätigkeit, die Freude bereitet. Das mehr als 80 Jahre alte Bauernehepaar Mahlow aus Wellmitz ist dankbar für sein Leben und für das, was es geschaffen hat. Lothar Mahlow wollte Fleischer werden. Leider durfte er nicht auslernen, da der Vater Hilfe in der eigenen Wirtschaft brauchte. Nebenher arbeitete er dann als Schichtfahrer in der Landwirtschaft. Hildegard Mahlow wiederum wollte schon immer etwas mit Zahlen machen, deshalb hat sie bei der Sparkasse gelernt und sogar eine eigene Filiale in Wellmitz aufgebaut. Aber wie kommt man von der Sparkasse aufs Feld? Angefangen hat es mit einer Henne, dann kam das erste Kaninchen, und schnell wurden es mehr. Später folgten Schweine und Rinder. Lothar Mahlow meint verschmitzt, die Leberwurst und der Schinken seien zu DDR-Zeiten die beste Tauschware gewesen, die man sich habe vorstellen können. »Wir bauten auch viel Gemüse an. Blumenkohl, Gurken, Porree. Laut Absprache holte die GHG (Großhandelsgesellschaft) Eisenhüttenstadt alles von uns zu Hause ab. Abgerechnet wurde später.« Mit dem Gemüse, sagt Hildegard Mahlow, habe sie mehr verdient als in der Sparkasse. Nach der Wende wurden überall Leute entlassen, und Lothar Mahlow musste 1992 mit 54 Jahren in den Vorruhestand gehen. Aber an ein Rentnerdasein war nicht zu denken. »Wir versuchten, aus dieser Zeit das Beste zu machen und bauten unseren Landwirtschaftsbetrieb weiter aus«, erzählt Hildegard Mahlow. »Wir waren im Kreis Eisenhüttenstadt der erste Landwirtschaftsbetrieb im Nebenerwerb.« 2010 übernahm Sohn Roland den Betrieb im Nebenerwerb. »Aber wir bewirtschaften noch weiter unsere Gemüseflächen.«

Wir waren im Kreis Eisenhüttenstadt der erste Landwirtschaftsbetrieb im Nebenerwerb.