Wenn Ärzte (kein) Land sehen

Dr. Karl-Jürn von Stünzner-Karbe

Dr. Karl-Jürn von Stünzner-Karbe in seiner Praxis

Dr. Karl-Jürn von Stünzner-Karbe

Dr. Karl-Jürn von Stünzner-Karbe in seiner Praxis (Foto: Andreas Batke)

Wenn Ärzte (kein) Land sehen

Medizinerleben zwischen Oder und Spree

Wie Mediziner aufs flache Land finden? Dr. sc. med. Gisela Kehrberg, Fachärztin für innere Medizin und für Onkologie, zog 1992 mit ihrer Familie vor die Tore Berlins, zwischen Fürstenwalde und Beeskow. Später ließ sie dort eine neue Praxis mitten ins Dorf setzen. Für den Allgemeinmediziner und Internisten Dr. Karl-Jürn von Stünzner-Karbe stand dagegen früh in Aussicht, in Briesen (Mark) Nachfolger eines Landarztes zu werden. Für Dipl. med. Janine Dribbisch, Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, wiederum wurden in Beeskow eigens die stadteigenen Räume im sogenannten Bullenwinkel saniert. Experten meinen, dass man im Land Brandenburg bis 2025 rund 700 Allgemeinmediziner und etwa 950 Fachärzte ersetzen müsse – Krankenhäuser werden dabei gar nicht berücksichtigt. Junge, gut ausgebildete Mediziner werden allerorten gesucht. Von Stünzners Kinder studieren beide Medizin. Zudem ist seine Niederlassung Lehrarztpraxis der Charité. Auch in Pfaffendorf rechnet man mit der eigenen Familie. Frau Dr. Kehrbergs Tochter beendet bald ihre Facharztausbildung. Kinderärztin Janine Dribbisch kann auf eine solche Ablösung nicht setzen, bildet aber aus. Zur Absicherung der Daseinsvorsorge muss die Landkreisverwaltung den medizinischen Nachwuchs fördern – womit die gezielte Anwerbung und Ausbildung von Medizinern gemeint ist. Theoretisch spräche viel für den Aufbau Medizinischer Versorgungszentren in öffentlicher Hand. Gerade junge Ärzte halten diese für attraktive Arbeitgeber.

Wir müssen, um jemanden zu binden, keinen Hokuspokus anbieten – wie andere es tun, um Kundschaft heranzukriegen.

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