
essen und trinken – 2022
Die zweite Jahresausstellung macht unser erstes Grundbedürfnis zum Thema: Menschliche Existenz hängt davon ab, wie wir Nahrung erzeugen, verteilen und verwerten. Die Region zwischen Oder und Spree ist seit jeher Agrarland, obgleich in den Dörfern kaum noch Bäuerinnen und Bauern zu Hause sind. Wo es sie noch gibt, sehen sie sich vor allem als regionale Anbieterinnen und Anbieter und zunehmend in der Verantwortung für Boden und Wasser, Fauna und Flora, Gesundheit bei Mensch und Tier. Wissen wird dafür wiederbelebt: So macht Arne Ihm mit alten Sorten aus Steinhöfel ein Obstparadies. Auch die Ackerfrucht erfährt mehr Respekt, seitdem Fritz-Walter Peter aus Storkow das gemeinsame Kartoffelbuddeln organisiert. Zu manchen Kundinnen und Kunden muss man sich auf den Weg machen – wie Claudia Sakic und Kathrin Schulze mit ihrem Pretschener Bäckerwagen. Dagegen versteht die Betreiberin des Quick-Shops, Michaela Berend, ihren Dorfladen in Spreeau als eine letzte Bastion.
Problematisch bleibt es aber, unser Verhältnis zur Natur, sobald es um Essen und Trinken geht.Die Afrikanische Schweinepest zwingt Amtstierärztin Petra Senger zu rigorosen Maßnahmen zum Schutz der Zuchtbestände, denn noch sind wir ein Land der Fleischesser.Doch wer den Tisch für andere deckt, erhält auch viel zurück, und sei es der Zuspruch der Gäste wie im Ausbildungsrestaurant »KochHütte« auf dem Gelände von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt. Nicht weniger groß ist die Fangemeinde für syrisches Fladenbrot und Falafel, eine Spezialität von Imbissbesitzer Mahmoud Sharfo aus Beeskow.
Unser Podcast zum Thema: Versorgung auf dem Land

Große und kleine Viehhalter der Region: Burkhardt Baer und seine Hühnerhaltung in Wuschewier im Oderbruch
Der Podcast wurde gefördert durch KULTUR.GEMEINSCHAFTEN – Ein gemeinsames Förderprogramm für digitale Content-Produktion in Kultureinrichtungen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder.

Kunst im Museum
Das passende Wandbild zum Thema, ein Triptychon mit dem Titel »Das Auge isst mit« – hat in diesem Jahr die Cottbuser Künstlerin Mona Höke beigesteuert.
Mona Höke zu ihrer Arbeit:

Die Ausstellung »essen und trinken« ist ein Projekt im Rahmen des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2022 »Lebenskunst«. Kulturland Brandenburg 2022 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung sowie das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen und der Investitionsband des Landes Brandenburg.
Rückblick 2021
