Trainingszentrum Kienbaum

Trainingszentrum Kienbaum
Kartenansicht Das Kanu-Becken im Trainingszentrum in Kienbaum (Foto: Andreas Batke)
Unter Druck
Höhentraining am Liebenberger See
Es ist eines der bestgehüteten Geheimnisse des DDR-Sports: die auch als Unterdruckkammer bezeichnete Höhentrainingsanlage im Trainingszentrum Kienbaum. Einmal monatlich organisiert Klaus-Peter Nowack, der Geschäftsführer des Olympischen und Paralympischen Trainingszentrums, dort geführte Touren. »Wir haben hier etwas ganz Besonderes. Das sind nicht zusammengetragene Stücke aus der DDR-Vergangenheit in irgendeinem Zweckbau. Hier ist der Bau selbst samt dem kompletten Inhalt das Museum.« Zwischen 1977 und 1979 für rund 15 Millionen Mark errichtet, sollte das technische Wunderwerk vor allem die Ausgabe fremder Währungen ersparen: Man konnte dort für Ausdauersportler Höhentrainingslager zwischen 2.700 und 3.200 Meter, ja sogar bis 4.000 Meter simulieren. 1990 hatte die Höhentrainingsanlage ausgedient. Es fehlte der TÜV der Bundesrepublik und die heute errechnete Unterhaltung von rund 5.500 Euro pro Tag konnte »dem Volk« nicht mehr vermittelt werden. Wohin also damit? 13 Millionen Euro würde der Abriss kosten, den Nowack unbedingt vermeiden will. Eine Inbetriebnahme geht nicht mehr. Die Schäden sind nicht reparabel, der Brandschutz nicht gewährleistet, keine Heizung funktioniert mehr. Zudem ist der Sinn eines Höhentrainings wissenschaftlich nicht eindeutig erwiesen. Die Idee mit einem Museum besteht weiter. Aber Voraussetzung dafür ist ein Betreiber. Ein Museum ist in der Satzung des Trainingszentrums nicht vorgesehen, dafür wurden die Mittel nicht bewilligt.
Wir haben hier etwas ganz Besonderes.