Angekommen

Katharina Maleschka

Katharina Maleschka

Katharina Maleschka

Katharina Maleschka in der Erich-Weinert-Allee in Eisenhüttenstadt an der Plastik »Erdkugel« von Axel & Cornelia Schulze (Foto: Andreas Batke)

Angekommen

Zum Studium nach Berlin

Bis zu ihrem Studium lebt Katharina Maleschka mit ihrem Bruder Martin und ihren Eltern in Eisenhüttenstadt. Sie träumt davon, Zahnärztin zu werden. Dafür geht sie nach Berlin. »Genau das ist das Problem hier in Eisenhüttenstadt«, erklärt ihr Bruder Martin. »Nach der Schule muss man weggehen, es gibt kaum Perspektiven auf eine Berufsausbildung und keine Studienmöglichkeiten. Die Meisten kommen dann nicht wieder.« Die Annonce des norwegischen Arbeitsamtes, dass Zahnärzte im öffentlichen Gesundheitssystem gesucht werden, liest Katharina 2006 im Zahnärzteblatt und entscheidet sich, ihre zweijährige Assistenzzeit im mittelnorwegischen Surnadal zu verbringen. Der Umzug und der Sprachkurs werden vom öffentlichen Zahngesundheitsdienst bezahlt, daran geknüpft ist die Bedingung, zwei Jahre am gewählten Ort zu bleiben. Das norwegische Gesundheitssystem beschreibt Katharina als sozial gerecht und ressourcenschonend. Es gibt nur eine staatliche Krankenversicherung, Beiträge dazu werden von den Steuern abgezogen. Ungefähr drei Wochen nach ihrer Ankunft in Norwegen lernt Katharina ihren Mann Jarle kennen und zieht mit ihm nach Oslo. »Ich fand Skandinavien schon immer interessant«, schwärmt sie. Zur Jugendweihe habe sie sich eine Reise nach Norwegen zum Nordkap gewünscht und bekommen. Heute sieht sich Familie Maleschka drei- bis fünfmal im Jahr, zum Beispiel während des Sommerurlaubes von Katharina und ihrer vierköpfigen Familie. Zurück nach Deutschland will sie auf keinen Fall! Sie ist angekommen in Norwegen – und glücklich.

Nach der Schule muss man
weggehen.

Eisenhüttenstadt

Eisenhüttenstadt

Eisenhüttenstadt

Kartenansicht Blick auf Eisenhüttenstadt – seit Katharina Maleschkas Kindheit hat sich dort viel verändert. (Foto: Andreas Batke)

Martin Maleschka

Martin Maleschka

Martin Maleschka

Martin Maleschka (r.) gibt einem Team der ARD-»Tagesthemen« ein Interview zum Thema »Zurückkommen«. (Foto: Andreas Batke)