Die Mühe ums Wasser

Eberhard Birnack

Brunnenbaumeister Eberhard Birnack

Eberhard Birnack

Brunnenbaumeister Eberhard Birnack hat den Familienbetrieb 1989 übernommen. Ein Nachfolger hat sich bislang nicht gefunden. (Foto: Andreas Batke)

Die Mühe ums Wasser

Brunnenbaumeister Eberhard Birnack kennt rund um Beeskow jedes Dorf und fast jeden Hof. Selbst die Häuser, die allein mitten im Wald oder auf dem Acker stehen, kennt er mit Namen. Denn weil diese Anwesen keinen Anschluss an die kommunale Wasserversorgung haben, hat Herr Birnack bei jedem von ihnen irgendwann einen Brunnen gebohrt. Und wenn er es nicht war, war es sein Onkel, sein Großvater, sein Urgroßvater oder Ururgroßvater, der den Namen Karras trug und im Jahr 1886 den Handwerksbetrieb »Karras Brunnenbau« gründete. Eberhard Birnack übernahm ihn im Jahr 1989. Die Firma Karras ist ein Familienbetrieb mit wenigen Mitarbeitern und einem Bohrer, der bis in die zweite Schicht des Grundwassers reicht, von 30 bis in 100 Meter Tiefe. Birnacks Geschäft sind meist private Brunnen – solche von Hauseigentümern oder von Landwirten zum Beispiel. Seine Vorfahren errichteten in Beeskows Umgebung die Brunnen der Bauernhöfe. »Das waren einfache Brunnen«, weiß Birnack zu erzählen. Sie reichten meist nur ein paar Armlängen tief ins »Schichtenwasser« und dienten dazu, Mensch und Tier mit Trinkwasser zu versorgen. Wenn heute ein Brunnen errichtet werden soll, lässt sich nur schwer vorhersagen, wie tief gebohrt werden muss. Ab wann Wasser zu erwarten ist, kann im Grunde nur abschätzen, wer in direkter Nähe schon einmal gebohrt hat. In den nächsten Jahren wird Birnack in Rente gehen. Bisher hat sich noch kein Nachfolger gefunden. Und das obwohl – oder vielleicht gerade weil – Brunnenbau ein anspruchsvolles und Handwerk ist. In der Zukunft, schätzt er, werden wenige und dafür größere Firmen für Brunnenbau das Rennen machen.

Meistens muss man nur dann neu bohren, wenn ein Brunnen kein Wasser mehr gibt.

Beeskow

Trockenbohrung auf einem Grundstück in Jessern

Beeskow

Kartenansicht Trockenbohrung auf einem Grundstück in Jessern (Foto: Andreas Batke)